Die Griechen erhalten die goldene Veloglocke für ihre ausserordentliche Kondition im lautstarken Festen (je früher der Morgen desto lauter). Wahrscheinlich hat der Ouzo oder der Retsina im Wein die gleiche Wirkung wie Isostar für Velofahrer. Unser absolutes Highlight diesbezüglich war eine Übernachtung auf dem Dorfplatz von Mousounitsa (bei Athanasios Diakos) an einem grossen Feiertagswochenende im August 20xx. Die Festerei im bei unserer Ankunft sozusagen menschenleeren Dörfchens begann gegen 11 am Abend und dauerte bis etwa vier Uhr in der früh. Und dann räumten sie noch die ganze Bühne ab….
Die rostige Bremse kriegt Griechenland für seine ausgesprochen aufsässige Hundemeute. Überall im Land lauern einem die hervorragend organisierten Köter auf. Da gibt es die subalternen Hilfskläffer (klein, struppig, kurzzahnig mit hoher Stimme), die den ganzen Tag im Strassengraben rumlungern und sofort losbellen, wenn ein Velofahrer naht. Das ist dann das Signal für die grosskriminellen Wolfsähnlichen (gross, langzahnig mit sonorem Bellen), die aus nobler Distanz prüfen, ob sich der Rush zur Beute auf der Strasse lohnt. Weshalb sie Velofahrer als besonders lohnendes Ziel ausmachen, bleibt ihr Geheimnis. Ihr Distanzhandicap ist die Chance des Velofahrers, so zu beschleunigen, dass die Hunde nicht nachrennen mögen, was aber nicht immer gelingt. Die grossen Exemplare kommen in der Nähe von Schafherden auch als Hirtenhunde getarnt vor. Am schlimmsten sind sie als Fabrikbewacher auf der Stadteinfahrt nach Thessaloniki. Rechts die Hunde, links die 40-Tönner und das auf einer Art Autobahn, und der Adrenalinspiegel erreicht ungekannte Höchststände.