Grosse Rumänien Runde von Mateszalka (HU) nach Ulcinj (ME)

1744 Kilometer durch Ungarn, Rumänien, Serbien und Montenegro.

Tag 1

19.07.11
Zürich (CH) – Wien (AT) im Zug
Wien – Budapest (HU) – Mátészalka
8.8 Kilometer
Im Zug nach Budapest herrscht grosse Aufregung. Wir verstehen, dass es um uns und unsere Billette geht, sonst leider gar nichts. Eine junge Radfahrerin klärt die Situation.  Sie benutzt ebenfalls den Velowagen: die Hälfte ist ein grosszügiges Gepäckabteil, wo wir unsere Velos aufhängen können, die andere Hälfte ein altmödiger Wagen. Es stellt sich heraus, dass unsere Sitzplätze für den internationalen Wagen gültig wären. Dort haben wir Sitzplatzreservationen gekauft. Doch für unsere Velos haben wir kein Billett, das müssen wir nachbezahlen. Tja, in Ungarn am Schalter ein Billett zu kaufen ist eine sehr grosse Herausforderung.

Auch mit unserer Umsteige-Entscheidung sind die Bahnmitarbeitenden gar nicht einverstanden. Scheinbar hätte es ab Debrecen wieder einen luxuriösen neuen Zug gegeben. Wir freuen uns aber sehr über den alten Schienenbus, der im Schrittempo durch die ungarische Tiefebene tuckert und uns die Sicht auf unzählige Vögel und Hasen ermöglicht.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch bis Czenger an die rumänsische Grenze fahren, doch der Zug hat soviel Verspätung, dass wir in Mátészalka ein Hotel beziehen.

Tag 2

20.07.11
Mátészalka – Vama (RO)
101.7 Kilometer
Rumänien empfängt uns mit einem starken Gewitter. Wir sind gerade daran, Satu Mare südlich zu umfahren, als der Regen einsetzt. In einem kleinen einfachen Häuschen stehen wir unter. Die Frau entdeckt uns und lädt uns ein zu Kaffee und Kecksen. Den Kaffee macht sie auf dem Holzherd. Es ist dunkel und der Eindruck entsteht, dass sie hier keinen Strom hat. Umsomehr freut sie sich, über unser kleines Geschenk aus der Vorratsammlung.

Tag 3

21.07.11
Vama – Sighetu Marmației
61.9 Kilometer
Wir besuchen den Cimitirul Vesel, ein ganz besonderer Friedhof in der Gemeinde Săpânța. Unbedingt anhalten und anschauen!
Auch an diesem Tag ist es regnerisch und wir werden immer wieder nass. In Sighet beziehen wir ein Zimmer in einem wunderschönen Hotel, besuchen zuerst das Museum zum Gedenken an das kommunistische Gefängnis und essen nachher zu traditioneller Musik im Hotel.

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Cimitirul Vesel – fröhlicher Friedhof

Tag 4

22.07.11
Sighetu Marmației – Borșa
93.4 Kilometer
Wir folgen dem Isatal, kommen an unzähligen wunderbaren Stabkirchen vorbei und können gar nicht alle besichtigen. Es hat sehr viele Touristen. Auf den letzten Kilomenter fahren wir in Begleitung eines französichen Radfahrers, der schon drei Wochen unterwegs ist.

Tag 5

23.07.11
Borșa – Pojorâta
90.0 Kilometer
Wir fahren über den Prislop Pass und werden auf der Passhöhe mit einer feinen Suppe (Ciorbă) belohnt.

Tag 6

24.07.11
Pojorâta – Gura Humorului
52.2 Kilometer
Das Kloster Humorului ist sehr eindrücklich mit bemalten Aussenfassaden. Wir treffen auf eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern, die auf einer Weiterbildungsreise sind. Sie laden uns ein, an ihrer Führung teilzunehmen. Das nehmen wir dankend an und erfahren von einer jungen Nonnen wertvolle Hintergrundinformationen. Eindrücklich ist auch, wie greifbar der tiefe Glaube der jungen Frau ist.

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Fassaden Malerei im Kloster Humorului

Tag 7

25.07.11
Gura Humorului – Agapia
83.1 Kilometer

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Kloster Agapia

Tag 8

26.07.11
Agapia – Bicaz
73.5 Kilometer
Rumänische Strassen können sehr anstrengend sein! Wenn dann noch Wind dazu kommt, entpuppt sich eine vermeintlich einfache Etappe als Kräfte zehrend. Dies war heute mal wieder der Fall.

Tag 9

27.07.11
Bicaz – Gheorgheni (Niklasmarkt)
59.4 Kilometer
Nach Bicaz steigt die Strasse sofort an. Dann sind schon in der Schlucht von Bicaz. Die Felswände überragen uns, das Tal ist schmal und die Strasse windet sich durch. Es ist kühl und eindrücklich. Und es hat sehr viele Touristen und Verkaufstände. Weiter oben erreichen wir den See mit Restaurant und Angeboten für Bootsfahrten. Dann geht die Steigung weiter. Mit Regen erreichen wir die Passhöhe und belohnen uns mit einem Siebenbürgischen Zwirbel – fein! Die Abfahrt ist etwas getrübt durch die schlechte Strasse. Und in Gheorgheni spricht man wieder ungarisch, spanndend!

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In der Schlucht von Bicaz

Tag 10

28.07.11
Gheorgheni – Sighișoara (Schäßburg)
111.1 Kilometer
Die Sonne scheint und wir fahren über einen Pass mit wunderbaren Wiesen und vielen Vögeln. Wir sind gespannt auf Schäßburg. Dort ist Mittelalter Fest. Die Stadt ist eine wunderbare Kulisse dafür, doch das Finden eines Zimmers ist schwieriger als erwartet. Wir landen in einem luxuriösem Zimmer – perfekt für den Ruhetag. Wir hätten sogar eine eigene Sauna, doch sie bleibt unbenutzt…

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Eine ruhige Strasse, Sonne und viele Wiesen

Tag 11

29.07.11
Ruhe Tag in Sighișoara (Schäßburg)

Tag 12

30.07.11
Sighișoara – Cîrțișoara
83.9 Kilometer
Die Dörfer in Siebenbürgen wirken verlassen. Wenn wir anhalten, zu einer Kirchenburg hochschauen und miteinerander sprechen, werden wir sofort auf Deutsch angesprochen. Eigenlich lustig, nachdem unser Dialekt in weiten Teilen Deutschlands nicht wirklich als Deutsch erkannt wird.

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Tag 13

31.07.11
Cîrțișoara – Lacu Vidraru
85.8 Kilometer
Wir nehmen die DN7C über den Făgăraș Pass auf 2042 Meter über Meer.
Heute starten wir früh, schliesslich wartet ein langer Aufstieg und ein grosser Tag auf der Transfogarasch-Strasse. Auch hier hat es sehr viele Touristen. Die Rumänen haben Ferien und bereisen ihr Land. Es hat auch viele Radfahrer, die ihr Auto unten parken und dann zum Pass hochfahren. Wir sind die einzigen mit Gepäck am Velo.
Der Aufstieg ist lange und imposant. Oben ist es neblig, sehr schade, aber umso überraschter sind wir, als wir plötzlich oben sind. Die viele Verkaufsstände und reichhaltigen Möglichkeiten sich zu verpflegen laden zum Verweilen ein. Gerne hätten wir das länger genossen, doch es wird kalt und wir wissen noch nicht, wie gut die Strasse in der Abfahrt ist. Am Stausee gibt es ein Hotel, das für uns ein Bett und etwas zu Essen hat, perfekt!

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Im Aufstieg zum Fagarasch-Pass
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Auf der Passhöhe
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Vor der Abfahr, auf der anderen Seite des Tunnels

Tag 14

01.08.11
Lacu Vidraru – Curtea de Argeș auf dem Velo
Curtea de ArgeșPitești – Craiova – Calafat im Zug
31.4 Kilometer
Fast ein Ruhetag im Zug.

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Am frühen Morgen liegt der Stausee in tiefem Blau

Tag 15

02.08.11
Calafat – Vidin Видин (BG) auf der Fähre über die Donau
Vidin – Zaječar Зајечар (RS) auf dem Velo
67.4 Kilometer

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Wir haben die Donau schon auf kleineren Fähren überquert…

Tag 16

03.08.11
ZaječarParaćin Параћин
91.7 Kilometer

Tag 17

04.08.11
Paraćin – Kraljevo Краљево
101.0 Kilometer

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Pause mit Kuchen und etwas Gebranntem

Tag 18

05.08.11
Kraljevo – Novi Pazar Нови Пазар
106.3 Kilometer

Tag 19

06.08.11
Novi Pazar – Rožaje Рожаје (ME)
63.7 Kilometer

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Die Landschaft hat sich verändert

Tag 20

07.08.11
Rožaje – Trešnjevik Трешњевик
66.3 Kilometer

Tag 21

08.08.11
Trešnjevik – Podgorica Подгорица auf dem Velo
Podgorica – Virpazar Вирпазар im Zug
83.8 Kilometer

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Aussicht vom Treschnevik am Morgen

Tag 22

09.08.11
Ruhetag in Virpazar und Fahrt auf dem Skutari See.

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Skutari See an der Grenze zwischen Montenegro und Albanien

Tag 23

10.08.11
Virpazar – Ulcinj
76.9 Kilometer

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Mitten auf der Strasse begegenen wir diesen Eseln. Gerne wären sie mitgekommen, haben es sich dann aber anders überlegt.

Tag 24

11.08.11
Ruhetag an der Velica Plaža – Велика плажа mit Liegestuhl, Buch und Eiscafé!

Tag 25 und 26

12.08.11 | 13.08.11
Ulcinj – Bar auf dem Velo
Bar – Ancona (IT) auf der Fähre
Ancona – Zürich (CH) im Zug
38.9 Kilometer
Auf der Küstenstrasse zum Hafen. Dann in einer schönen Koje über das Meer und im Zug zurück über die Alpen.