Als wir die Velos vor dem altehrwürdigen Hotel Niles bepacken ist es vielleicht nicht die im Wetterbericht angekündigten 3 Grad (über Null!) kalt, aber jedenfalls nicht viel darüber. In schattigen Abschnitten gibt es rasch klamme Finger und die warme Kleidung bleibt bis weit über Kilometer 35 an. Den Znüni nehmen wir im „Grocery-Post Office-Café-etc.“ in Davis Creek. Der Ort wird auf einer Warntafel gross als „congested area“ angekündigt. Offenbar veranstalten die 53 Einwohner mit ihren Autos hier ab un zu einen Verkersstau…. Der Znüni kommt allerdings aus dem Gestell, denn der Koch ist um gut 9 Uhr noch nicht eingetroffen. Auch der sonst in rauen Mengen aufgetischte Kaffe wird erst auf unsere Bestellung hin aufgebrüht – und gelingt prompt nicht ganz: ist eher ein bräunlich gefärbtes Wasser…. Die Fahrt geht weiter entlang des weitgehend ausgetrockneten Goose Lake. Das Wasser geht in saftige Weiden und Felder auf denen in regelmässigen Abständen stattliche Ranches stehen, statt in den See. Abwechslung bieten der Ort New Pine Creek direkt auf der Grenze zwischen Kalifornien und Oregon, der zum grösseren Teil aus Brockenhäuser zu bestehen scheint und ein Sheriff aus dem Lake County, der sich beim Kontrollieren der nach Oregon eingeführten Wasserfahrzeuge langweilt und die Wartezeit mit einem Schwatz überbrückt. Bei der Einfahrt nach Lakeview hat man zunächst überhaupt nicht den Eindruck, in einen County-Hauptort einzufahren – fast unendlich reihen sich die Einfamiliehäuser entlang dem Highway 395, bis endlich das Zentrum erscheint. Und wenn man nicht ganz gut schaut, dann ist man auch gleich wieder draussen…, wo wir auch unser Motel bei den Hunter’s Hot Springs nach dem Verscheuchen einer grösseren Gänseschaar erreichen. Gleich nebenan befindet sich der Geysir Old Perpetual, der alle 60′ eine etwa 15 m hohe Wasserfontäne in die Höhe pustet. Eindrücklich, ebenso wie das unendlich scheinende Feuchtgebiet rundherum wo sich allerlei Gänse, Enten und anderen Wasservögel im warmen Wasser baden und dabei vergnügt in allen Tonlagen und Lautstärken schnattern und piepsen (und auf angenehme Weise den Strassenlärm übertönen).
Und wieder geniessen wir nach dem Pedalen einen Pool mit heissem Wasser, diesmal für uns alleine. So heiss! Und so schön!
Wieder am Morgen auf dem Weg ( nur nach Bern) durch dich immerhin die halbe Schweiz lese ich einen neuen tollen Bericht. Ich überlege, ob das was bei uns im Alltag so passiert ( Neue Pflänzli setzen- Hagelböengewitter- Grümpelturnier und und) au so spannend wäre wenn es in so gute und kurzweilige Texte eingebettet wäre. Kompliment!!!!
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