Bemalte Schluchten und Hügel: Dayville – Mitchell

Song of the Day (Neil Young, The Painter)
Unsere Route hält wie schon so oft, auch heute gleich zu Beginn eine Ueberraschung bereit. Wieder einmal Werweissen wir, über welchen Hügel oder Berg die Strasse als nächstes führt, ohne an den Hängen irgendwelche Spuren von Strasse wahrzunehmen. Die Antwort kommt einige Radumdrehungen später und heisst „Picture Gorge“. Der John Day River und die Strasse schlängeln sich am Fuss von Hunderte Metern hohen Basaltwänden. Diese sollen reich an indianischen Felsmalereien sein, wovon wir aber nichts zu sehen bekommen. Mitten in der Schlucht zweigt eine andere Strasse ab. In der ist dann auch die Abzweigung nach Mitchell. Die Strasse führt in rund 40 km durch eine atemberaubende Gebirgslanschaft und eine (gegen)windige Hochebene mit einer anständigen Steigung auf den Keyes Creek Summit. Auf der anderen Seite geht es steil runter nach Mitchell.

Mitchell (Oregon) im Jahr 2016

Mitchell ist wieder so ein Ort mit perfekter Westernkulisse. Man müsste nur die Autos wegparkieren, die Telefonkabine abmontieren, einige Lastwagenladungen staubigen Sand auf der Hauptstrasse ausleeren und die Touristen noch in etwas andere Kleider stecken (und ihre iPhones durch passenderes Gerät ersetzen, hihihi) und die Dreharbeiten könnten losgehen… Auch die landschaftliche Kulisse rundherum ist schlicht atemberaubend mit den tief eingeschnittenen Canyons und den hohen Basaltsäulenbergen. Wir haben uns im historischen Hotel Oregon einquartiert. Das ist so liebevoll und sanft renoviert und macht den Anschein, dass einiges wirklich seit gut 150 Jahren unverändert blieb.

Etwas ausserhalb von Mitchell erleben wir einen buchstäblich vielfarbigen Tag im reichen Mosaik unserer Reise: Die Painted Hills. Abgesehen davon, dass wir hier 35 Mio Jahre Erdgeschichte in 10 Schritten überblicken können, ist das Farbenspiel einfach nur unermesslich schön.  

Toter Baum vor farbigem Lehmberg
Aussicht beim Picknick
Painted Hills von oben

Nach dem Essen (seit Tagen gibt es entweder Burger oder Selbstgekochtes) sitzen wir auf der Veranda des Hotels und tauschen uns mit anderen Reisenden aus. Dabei beobachten wir, wie die Hirsche immer Näher zu den Häusern kommen. Christian zieht los, um die Tiere zu beobachten, bleibt aber auf der Wiese via-à-vis vom Hotel schwatzend bei einem Wohnmobil stehen. Es dauert einige Zeit bis ich realisiere, dass das Wohnmobil eine Schweizer Nummer hat! Wir haben Sonja und Thomas getroffen!

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