Ja, eigentlich mochte ich Waldrappe bis jetzt gar nicht. Mit ihrem nackten, fleischfarbigen Kopf und ihrem Gekrächze bemühen sich diese ausgestorbenen Ibisse auch nicht gerade um Sympathie… Ganz abgesehen von der Geruchsbelästigung, zumindest im Zürcher Zoo. In Waidhofen sollen mehr als 60 dieser schrägen Vögel leben. Grund genug für einen kleinen Umweg in der Erwartung, wieder einmal ein Vorurteil abzubauen. Und siehe da: An einem kleinen Hügel mitten im Städtli steht eine riesige, naturnah gestaltete Voliere. Nix Gestank, nur zufriedenes Glucksen. Zwei Wärter sind grad am Reinigen und füttern die Kolonie mit toten Küken. Drei Junge seien heuer geschlüpft. Diese werden jetzt ausgewildert. Vielleicht erblicken wir dann auf einer nächsten Reise in einem abgelegenen Wald einer dieser Fabelvögel.
Weiter geht’s auf dem “Iron curtain trail”. Diesmal auf einem ehemaligen Eisenbahntrassee. Da sind die ersten 25km rasch zurückgelegt. Umso hügliger wird’s im Anschluss. Viele der größeren Orte sind unten an der Thaya. Kaum vorstellbar, wie das beim letzten Hochwasser ausgesehen hat, als der Pegel z.B. in Raabs a.d.Th. 6 m hoch stand.
Bei Luden stoßen wir erneut auf die Grenze und fragen uns ein weiteres Mal, was das für ein Leben gewesen sein muss mit all den Stacheldrähten gleich hinter dem Haus. Heute ist nicht einmal mehr die grüne Grenze sichtbar…
Waldrappen Die ehemaligen Bahnhöfli werden zur Radlerbeizen Blick hinüber ins Böhmische