Von Bardejov (SK) nach Nowy Targ (PL)

Im Stadtzentrum von Bardejov fühlt man sich augenblicklich um Jahrhunderte zurück versetzt. Die Anlage der Stadt hat alle Turbulenzen der Geschichte unbeschadet überstanden. Gut vorstellbar, dass im Mittelalter an einem schönen Sommerorgen mehr los war hier, als ein paar versprengte Touristen, die sich in den reichlich Touristenläden verlieren und die zwei Arbeiter, die an einer Fassade restaurieren…

Bardejov, Ostslowakei

Wir geniessen die Morgensonne auf dem Hauptplatz und wagen uns durch den allgegenwärtigen Aldi-Lidl-TESCO-EU-Fördergeldre-Post-Sozialismus Gebäudegürte wieder auf die Strasse und über die nächsten Pässe. Dunkle Wolken drohen mit Regen, wir bleiben aber trocken und erreichen am Abend erneut einen Ort mit Thermalquelle: Stara Lubovna. Unsere Pension ist einige Kilometer von der Strasse entfernt im Wald – eine Oase der Ruhe. Im nahen Hotelkomplex mit 700 Betten werden wir verköstigt und am Morgen frühstücken zwei Schwarzstörche vor unserem Zimmer! Gegensätze, wir wir sie nur aus den Karpathen kennen.

Auch am folgenden Tag warten Pässe auf uns. Beim roten Kloster (Cerveny Klastor) zweigen wir ab in den Dunajec-Canyon, eine Touristenattraktion: mit dem Floss oder Paddelboot den Fluss runter, dann mit dem Velo wieder hoch. Wir sind in guter Gesellschaft! Der zweite Teil der Tagesetappe gehört dann mehr ins Kapitel „verd… hart“. Die Strasse auf der polnischen Seite ist schmal, in schlechtem Zustand und unnötigerweise extrem stark frequentiert. Ein Krampf – vom Pass und der unzähligen Bodenwellen gar nicht zu reden! Wir machen eine Pause in einem Gasthof, essen Palatschinken und geniessen die Aussicht. Rund 15 km vor Nowy Targ, unserem Etappenziel, weichen wir auf eine Nebenstrasse aus: der Tatra Radweg R109! Wie so oft in Polen haben die Radwege grosse Namen und können das Versprechen dann nicht halten, sie sind scheinbar nicht für Weitreisende angelegt. Wir sind heute aber enorm dankbar, dem fürchterlichen Verkehr ausweichen zu können und nehmen den etwas improvisierten Weg gerne (gut bezeichnet, aber mit teilweise SEHR holprigem Belag).

In Nowy Targ erwartet uns ein Top-Hotel mit Aussicht auf die Hohe Tatra und ein köstliches Nachtessen in einem italienischen Restaurant.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich noch mal in die Berge, doch die Wetterprognosen lassen uns zweifeln und schliesslich planen wir um. Es geht mit dem Zug weiter.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s