Oostvoorne – Gorinchem: an der Maas

Wir entscheiden uns, auf die Fähre nach Hoek van Holland zu verzichten. Der Rheinradweg würde streng genommen in Hoek von Holland starten. Wir möchten heute vorwärts kommen, das gute Wetter mit den warmen Temperaturen ausnutzen um einige Kilometer zu machen. Es scheint uns einfacher, dies auf der südlichen Seite der alten Maas zu tun und Rotterdam zu umfahren. Zudem reizt uns der Nationalpark de Biesbosch, für den wir gerne Zeit einberechnen.

Die ausgezeichneten Radwege führen uns rasch ins Nachbardorf, dann über Felder entlang von Kanälen und rein in die landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche. In Spijkenisse überqueren wir die alte Maas. Kaum sind wir auf der anderen Seite geht ein unheimlicher Alaram los. Die Autos halten an und die Brücke wird hochgezogen. Es dauert einige Minuten, bis ein grosser Meerfrachter in Sichtweite kommt. Ihn werden wir die nächsten Stunden verfolgen.

Nun sind wir auf dem Maas-Radweg gelandet. Wir wollten eigentlich auf den Rheinradweg! Um einfach an Rotterdam vorbei zu kommen scheint uns der Maasradweg eine ausgezeichnete Lösung. Er führt uns auf dem Damm durch die Auen und an vielen schönen Plätzen vorbei. In Dordrecht müssen wir uns wieder orientieren und beginnen (endlich) zu begreifen, wie das System mit den Kotenpunkten funktioniert. Es sind jeweils Punkte angegeben, die man als nächstes erreicht. Die Route plant man von Kotenpunkt zu Kotenpunkt und merkt sich die Reihenfolge der Zahlen. Im Gelände folgt man dann jeweils den Schildern zur nächsten Ziffer. Als wir es endlich begreifen, finden wir den Weg aus Dordrecht und zur Fähre in den Naitonalpark de Biebosch.

In der Zwischenzeit ist es drückend heiss geworden. Trotzdem wollen wir uns die Zeit für den Parkbesuch nehmen. Zudem entscheiden wir uns für den Insektenschutz-Spray – wohl ein fataler Fehler. Wir radeln entlang der schmalen Strassen durch den Nationalpark, spiegeln rechts und links und halten beim Nationalpark Museum. Jetzt merken wir uns die Kotenpunkte für unsere Parkdurchquerung und radeln weiter. Es gäbe soviel zu entdecken, allerdings müsste man früh morgens hier sein. Trotzdem hat sich der Umweg gelohnt. Abgesehen davon, dass wir wohl zuviel Sonne abbekommen.

In Werkendam nehmen wir das Fährschiff und realisieren, dass es nicht nur über den Fluss, sondern bis nach Gorinchem, unserem Etappenziel, fährt. Also bleiben wir auf dem Schiff und sparen uns die letzten 10 Kilometer. In Gorinchem sind wir dann endlich am Waal – wenigstens am Waal – wir haben uns damit abgefunden, dass es hier keinen Rhein gibt. Hier gibt es dann auch einen Ruhetag.

Vor den Toren Rotterdams

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